Gerade laufen die beiden Klavier-/Orchesterwerke von Richard Strauss bei mir über den Äther und ich darf sagen, dass die beiden, bei aller meiner persönlichen, wie professionellen Verehrung für diesen Komponisten, doch nicht gerade zum Besten gehören, was dieser Mann geschrieben hat.
Für Paul Wittgenstein, diesen zwischenmenschlichen Grenzgänger und Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein, wäre mir aber auch wahrscheinlich nichts eingefallen. Das soll sich aber nicht auf sein durch seine körperliche Behinderung (recte: Kriegsverletzung) beeinträchtigtes Spiel beziehen, da man dass bei der vielen Musik, die für ihn geschrieben wurde, meist ohnehin nicht merkt, sondern auf seinen Charakter als künstlerisch tätiger Mensch. Ich vertrete immer schon die These, dass Künstlerinnen und Künstler auch nur Menschen sind, aber das was er sich manchmal geleistet hat, spottet jeder Beschreibung.
Nur einige kurze Beispiele – für Anekdoten sind sie leider viel zu authentisch und auch belegbar: Eklat mit Maurice Ravel wegen des Klavierkonzert in D-Dur (1929-1932), Paul Hindemiths Klaviermusik, op. 29, die in der Schublade von Wittgenstein verschwand um erst 2002 wiederentdeckt zu werden oder Sergei Prokofievs 4. Klavierkonzert, op. 53. Eingestanden: alle wurden sie bezahlt, aber das ist eine andere Geschichte und muss ein anderes mal erzählt werden…
Ihr/Euer SH