Heute vor 135 Jahren oder: ein Ableben zwischen Trauer und Inszenierung

Das Ableben Richard Wagners ereignet sich am heutigen Tag zum 135. Mal. Freilich kein Grund dadurch in dumpfes Brühten zu verfallen und wie Wotan im zweiten Aufzug der Walküre zu lamentieren. Immerhin hat er doch ein erfülltes Leben geführt, dass sich dahingehend auszeichnet, dass sich Hochs und Tiefs stets abwechselten, was ihm den Anstrich und Anschein der Bipolarität beigibt.

Doch psychiatrische Spekulationen sind wie alle medizinischen Mutmaßungen, ohne jemand untersuchen zu können (es gilt der Doppelsinn des Wortes), meist schlicht nur als dumm zu bezeichnen. Was aber unabweisbar ist: Wagner trieb es böse mit den Menschen, was ihn dadurch nicht auf meine persönliche Liste der Personen bringt, mit denen man doch einmal auf einen Kaffee gehen wollte. Bei einem Menschen wie R.W. verschwimmen die Grenzen von Freund und Feind, von Verehrer und Gegner zu einer undurchsichtigen Melange.

Der Begriff Inszenierung treibt bei Wagner besonders um. Ich will aber heute nicht auf das leidliche Thema

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