Design umgibt uns. Das ist eine Diagnose, die eigentlich fast unnötig erscheint, aber schon der Blick auf das häusliche Wohnzimmer macht sie erschreckend deutlich. Die Lampen, der Weindekanter, die Sitzmöbel, ja sogar der Fernseher. Selbst ein PKW wird heute designet. Unberechtigt wäre es darob ihn Gegenwartsklage zu verfallen.
Viel wichtiger ist das, was Daniel Martin Feige, Juniorprofessor für Philosophie und Ästhetik unter besonderer Berücksichtigung des Designs an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart, tut. Er befragt es aus philosophischer Perspektive und unternimmt dies nicht nur unter den Vorzeichen philosophischer Ästhetik, die schließlich keine reine Philosophie der Kunst ist, sondern eben auch eine Philosophie der Kunst. Feige schreitet, um es frei nach Goethe auf den Punkt zu bringen, das ganze Bretterhaus aus. Die acht Kapitel zeigen neben der Ästhetik des Designs (Kapitel 4) auch Querschnitte zum Begriff, der Geschichtlichkeit, der Anthropologie, der Handlungstheorie, der Symboltheorie, der Ontologie und der Kritik auf. Lektüreleitend wird dabei sicherlich die Frage danach sein, ob das große Versprechen, das diese Studie zu geben scheint, auch einlöst werden kann? Den schon allein aus dem ersten Satz dieser Vorankündigung lassen sich zahlreiche, auch verschiedene von Feige angesprochene Bereich verbindende Fragen aufrufen.
So beispielsweise die danach was den eigentlich nun wirklich Design in einer Welt voller Design ist, ob es in der vielleicht kühlen, entmenschlichten Designwelt noch eine Anthropologie des Desgins außerhalb des ex negativo gibt oder ob es notwendig ist die Handlungstheorie in Bezug auf Design wieder aus dem philosophischen Hut zu zaubern?
Man darf gespannt sein! Eine Rezension erscheint demnächst auf meinen Blog.